Syrien 2008

Nachdem mir Syrien im Transit 2005 auf der Rückfahrt von Ägypten sehr gut gefallen hat, wollen wir 2008 für 4 Wochen das ganze Land erkunden.

Die Anfahrt nach Syrien erfolgt per Fährschiff über die Adria, durch Nordgriechenland und einmal diagonal durch die Türkei zum Grenzübergang direkt am Mittelmeer mit einer 2-Tage-Pause in Kappadokien.

Am 8.Tag der Reise erreichen wir also Syrien, fahren erst noch etwas entlang der Küste und besichtigen die Ausgrabungen von Ugarit, dort wurden Tontafeln mit der ältesten Buchstabenschrift der Welt gefunden, von dort geht es ins durch das Nusayriyah-Gebirge mit den berühmten Kreuzfahrerburgen wie den Kraq de Chevalier oder die Saladinsburg. Von hier oben gehts auf steilen Serpentinen in das fast tausend Meter tiefer liegende Orontestal, dabei trete ich mir die Bremsen so heiß, dass kurz vor Erreichen des Talgrunds eine lange Pause zum Abkühlen eingelegt werden muss.

Über die Städte Hama mit seinen knarzenden Wasserrädern und Homs mit seiner schönen Altstadt vorbei am bald 2000 Jahre alten Kloster Musa und der halb arabisch halb christlich bewohnten Stadt Maalula (nur hier wird noch aramäisch, die Muttersprache von Jesus gesprochen) gelangen wir nach Damaskus.

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Dort übernachten wir drei Nächte auf einem Campingplatz am Stadtrand ganz alleine und besichtigen die Stadt, u.a. die Omajadenmoschee, den berühmten Basar der Gauner (Souk Hamadije) und die großen Kirchen im christlichen Viertel. Dort können wir selbst während des Ramadan am Nachmittag gut essen gehen und eiskaltes Bier dazu bekommen!

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Die Zeit drängt, und so fahren wir nur einen schnellen Bogen durch das schwarze Lavagebirge Djebel al Arab nahe der jordanischen Grenze und zügig weiter zur größten Sehenswürdigkeit: der alten Oasenstadt Palmyra. Hier können wir uns zwei Tage lang nicht sattsehen an den unendlich vielen Tempeln, Säulenreihen, Mausoleen und Grabtürmen; fast alles kann ohne Eintritt und Führer, dafür (wegen der gigantischen Ausmaße der Ruinenstadt) mit der Ente ausführlich besichtigt werden.

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Doch auch hier müssen wir uns bald wieder lösen, wollen wir doch ein Stück querfeldein Richtung Osten an den Euphrat. Dort besuchen wir die Stadt Deir al Zor mit ihrer Hängebrücke noch aus französischer Kolonialzeit, folgen den grünen Ufern des Euphrat bis zum Euphrat-Stausee und übernachten zwischen den Ruinen der Lehmburg Hallabiya der legendären Königin Zenobia.

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Wir besichtigen am Ende unseres Syrien-Aufenthalts noch die uralte Wirtschaftsmetropole Aleppo mit dem größten Bazar der Welt und fahren durch das nördliche Bergland erst auf steinigen Pisten über die Berge und später durch grüne Täler mit sprudelnd-erfrischenden Bächen zurück zur türkischen Grenze.

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Jetzt folgen nur noch 6 lange Fahrtage entlang der türkischen Mittelmeerküste, Fährfahrten von Cesme nach Chios und weiter nach Piräus und später über die Adria zurück nach Ancona. Das letzte 1200 km über die Autobahn zurück nach Hause ist dann nur noch ein Klacks gegenüber den bisher zurück gelegten Strecken.

Reisezeit: 2.Sept. bis 5. Okt.2008; Temperaturen zwischen 25Grad in der Türkei und 42 Grad in Damaskus und Palmyra.
Gefahrene Strecke: ca. 8500 km, davon 3500 km Anreise, 3100 km Rückreise, 1900 km in Syrien.
Pannen mit der Ente: Keine außer anfänglichen Kontaktproblemen mit der elektronischen Zündung des Visamotors in der Türkei.