Andreas G.

Salut les deuchistes! Liebe Entenfreunde!

Jetzt will ich mich doch endlich auch einmal vorstellen.
Mein Name ist Andreas Grimm und das Virus „Citroënsis absolutos“ hat mich bereits in jungen Jahren befallen.
Mein Vater fuhr in den 60ern einen Ami 6 und die Fahrten damit sind mir bis heute unvergessen geblieben. Da es Ende der 70er Jahre so gut wie keinen Ami in Deutschland zu kaufen gab, legte ich mir eine froschgrüne Ente BJ. 1971 (2CV 4) zu. Diese wurde dann zeitgemäß mit Farbe und div. Aufklebern unverwechselbar gestaltet.

Viele schöne Urlaubsfahrten und Wochenendtrips in das Geburtsland der Ente folgten.
Aber eines Tages rächte sich die vernachlässigte Wartung durch die Vorbesitzerin. Auf der Autobahn kam es zu einem kapitalen Kolbenfresser. Also stand man vor der Frage: Verschrotten oder Austauschmotor kaufen. Wir entschieden uns für Letzteres und fanden für DM 900,00 einen neuen Motor. Mit Hilfe eines Freundes und dem Buch “Jetzt helfe ich mir selbst“ tauschten wir den Motor und fuhren bis zum Rahmenbruch 1984 damit weiter.

Es folgte eine freudlose Phase mit dem Golf I meiner damaligen Freundin (und heutigen Frau). Jedes Wochenende durchforstete ich die Zeitungen nach Verkaufanzeigen für eine Ente und wurde im Mai 1985 fündig.
Ein 2CV 6 in saharabeige, erst 4 Monate alt aber mit leichtem Unfallschaden stand für DM 4.000,00 zum Verkauf.

Der Schaden war leicht zu beheben und da sowieso lackiert werden musste habe ich alle 4 Kotflüge in karminrot lackieren lassen.
Gleichzeitig erstand ich auch noch einen Kö und baute eine herausnehmbare Schlafeinrichtung für 2 Personen und ein Vorzelt. Damit ging es dann vorzugsweise wieder nach Frankreich.
Auf den Campingplätzen wurde unser „Wohnmobil“ immer wieder bestaunt und wir mussten permanent erklären warum wir nicht ein richtiges Auto fahren würden, schließlich kämen wir doch aus dem reichen Land von Mercedes, BMW und VW.
Aber nach meinen Erklärungen, dass man das „Savoir vivre“ und die Fahrten auf schönen französischen Landstraßen nur mit einem 2CV wirklich genießen kann folgten oft nette Gespräche und Einladungen zum Apéro oder Abendessen.

Nachdem sich Ende der 80 er Jahre die Gerüchte verdichteten, dass die Ente von Citroën eingestellt werden sollte, entschloss ich mich mir eine Neue zuzulegen.
Getreu dem Motto der damaligen Werbeanzeigen (Ente geleast – Kotelett gekauft) bestellte ich Anfang 1989 eine weiße Ente.
Aber da es zu meinem 10-jährigen 2CV-Jubiläum mal was Besonderes sein sollte wurde diese mit GFK-Teilen zur Gangster-Ente umgebaut und damit sie auch lange hält bei Mönnich mit Fließfett versiegelt.

Zufällig fiel mir bei meinen Händler eine ACC Zeitung in die Hände und dort las ich etwas von einem Welttreffen in Orléans.
Damit nahm das Unheil seinen Lauf, denn in dieser Zeitung stand auch etwas über den Frankfurt Entenstammtisch und die Kontaktadresse von Frank Plate. Bis dato war mir von einer Entenszene nichts bekannt!

Orléans war eine Offenbarung und danach folgten die Gründung eines kleinen Versandhandels für Citroën Kunstdrucke, Postkarten und sonstigem Schnick-Schnack und unzählige Enten- und Citroëntreffen in ganz Europa.
Zu den großen Events nahm ich auch immer meine ganze Familie mit und meine beiden Kinder wurden sozusagen in der Ente groß. Und natürlich wurde der Stammtisch in Frankfurt regelmäßig besucht um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und diverse Unternehmungen zu planen.

Ach ja, mein Vater hat 1989 mit mir gewettet, dass ich mit 50 Jahren keine Ente mehr fahren werde. Ihr könnt euch ja ausrechnen, wie alt ich bin und dann wisst ihr auch, wer die Wette gewonnen hat.

Meine Traumwagen: Burton, Ami 6 und 2CV BJ. 1960