Jörn H.

Hallo! Ich heiße   Jörn, komme aus Frankfurt-Zeilsheim und und fahre einen roten 1975er 2CV6.

Fahrzeug:

2CV6 rot, Bj. 6/1975, schwarzes Sonnenlanddach, Westfalia AHK, Scheibenbremsgetriebe, 8 Kotflügelecken

Geschichte:

Mich hat der Entenbazillus erst sehr sehr spät befallen, nämlich 2001.
In Nord 3 lief ein Bericht im Fernsehen, der mich faszinierte. Da gab es jemanden in Norddeutschland (nähe Oldenburg), der auf Basis des 2CV Bausätze anbot. Leider blieb bei mir nicht mehr hängen, als die Informationen, dass die Entenkarosserie nur verschraubt ist, einen selbst tragenden Leiterrahmen hat, der 2-Zylindermotor sehr robust ist, und dass Modelle ab 1982 Scheibenbremsen haben. Außerdem, dass es feuerverzinkte Rahmen und sogar Rahmen aus VA-Stahl für die Ente gibt. Nun hatte mein Ingenieurherz Feuer gefangen. Das schien ein ideales Fahrzeug für jemanden zu sein, der noch Willens ist, selbst Hand an seinen Wagen zu legen. Und ich schraube gerne an meinen Fahrzeugen herum, seit 1986 an meinen Motorrädern, während meines Studiums an den Seats. So, wie hieß nun aber die Firma, die ich auf N3 gesehen hatte... Ein Fax an Nord 3: Ohne Erfolg, wenn ich nicht die Sendung wüsste. Ich schrieb an die Stadt Oldenburg, Gewerbeamt: Ohne Erfolg. Ein Freund von mir, der aus Oldenburg kommt, fragte seinen Onkel, der auch ein Autobastler ist: Ohne Erfolg. Also ins Internet schauen und googeln. Kein Erfolg. Aber, ich fand das 2CV-Forum! Erst einmal beobachtet, gelesen, gestaunt und gefreut. Da gibt es Menschen, die sich unentgeltlich helfen, Tipps geben, sich treffen usw. So etwas gab es in den 80er Jahren auch noch unter den Motorradfahrern. Aber Leasing, Finanzierung und Preise, die Motorräder zu Statussymbolen erhoben, haben der Szene sehr geschadet. Konnte man früher am Straßenrand kaum eine Pinkelpause einlegen, ohne dass gleich weitere Motorradfahrer wie Pilze aus dem Boden wuchsen, um bei der "e;"Panne" zu helfen, so kann man heute fast eine Stunde auf den ADAC warten, weil kaum noch ein Motorradfahrer anhält. Deshalb freute ich mich sehr über die Solidarität und Hilfsbereitschaft unter den A-Modelle-Fahrern (man lernt dazu, die Ente hat viele Geschwister). Schließlich traute ich mich, meine Frage nach dem Oldenburger "Umbauer" ins Forum zu stellen und bekam auch eine Antwort. Bei der Firma könnte es sich nur um "Der Franzose" aus Vechta handeln. Und der Firmeninhaber heiße Ansgar Olberding. URL stand auch noch in dem Mail, also gleich hingesurft. Richtig, diese Firma und diesen Mann suchte ich. Gleich das Lomax- und Burton-Video sowie die vier Reparaturanleitungen bestellt. Literatur kann bekanntlich nie schaden, und man kann sich ja schon einmal einlesen.

Als im Oktober 2002 der dritte Corsa meiner Frau unerwartet "verstirbt", müssen wir schnell Ersatz suchen. Und so entdecke ich im Inserat die Anzeige eines 2CV6. Klar, meine Frau "erbt" meinen Kadett, und ich komme schnell zu meiner Ente. Das war die Idee! Verkäufer angerufen, Ente gleich am Freitag angesehen, Probe gefahren. Hmm. Der Wagen ist schon etwas ganz anderes als alle meine bisherigen Fahrzeuge. Lieber eine Nacht darüber Schlafen. Am nächsten Tag war sie immer noch da. Kein Wunder, war doch an jenem Wochenende das erste Speyerer Ententreffen anlässlich der 2CV Sonderausstellung im Technik Museum Speyer. Und dort zeltete wohl die Konkurrenz. So kauften wir am Nachmittag die weiße Ente. Montag gingen die Papiere zur Zulassung, Dienstag holte ich die Ente mit meinem Freund Uwe beim Verkäufer ab. Was ich nicht wusste, Uwe hatte früher eine Dyane und kannte sich somit bestens mit der Schaltung aus. Aber auch die beherrschte ich nach ein paar Kilometern Stadtfahrt bestens.

Und so chauffierte mich Schnatterinchen durch die Wintermonate, ab November zu den Entenstammtischen, wo ich endlich Gerd "fand". Unser Schnatterinchen hatte nämlich das Kennzeichen "F-CV1989" bekommen, und auf der Hanauer Landstraße hupte uns eine blaue Ente "F-CV1986" freundlich an. Nur meine Nachforschungen nach dem 1986er Pendant blieben zuerst erfolglos. Ich lernte dort viele nette Menschen kennen. Schau doch einfach bei den anderen "Stammtischlern" und mach Dir selbst ein Bild! Ein finanzieller Engpass zwang mich Juni 2003 zum Verkauf meines "Schnatterinchens".

Unsere zweite Ente ALFred haben wir im Februar 2005 klar gemacht. Das 1975er Modell wurde von Christoph Frisch in Langgöns neu aufgebaut. Schnatterinchens Nachfolger ist rot und bekam gleich einen feuerverzinkten Rahmen, Scheibenbremsen vorne und eine AHK spendiert. Ende Juli 2005 sollte sie fertig sein, es wurde aber November, da Christophs Lackierer in einen längeren Urlaub entschwand. Lustiger Weise musste wieder ein Opel für sie sterben. Unser Opel Astra F Caravan wurde vor unserer Haustür parkend nachts gerammt - Schaden für über 5.600 Euro. Im August 2006 haben wir ALFred mit einem Assböckdach mit Heckscheibenheizung, acht Steinschlagschutzecken, einem Motorhaubenschloss und einem Reserveradhalter für unter die Motorhaube "gepimpt". Es folgten Winterräder mit Conti-Smartreifen, Radkappen und eine Antenne für das zwar vorhandene, aber noch nicht eingebaute Autoradio. Eine Nebelschlussleuchte für etwas mehr Sicherheit bei schlechten Sichtverhältnissen wurde eingebaut, ebenso ein größerer ölfilter mit Adapterscheibe. Die Adapterscheibe ist gleich mit einem öltemperaturgeber sowie einem öldruckgeber bestückt worden. Als nächstes ist nun ein Cockpitumbau angesagt, denn die vielen Schalter, die beiden Zusatzinstrumente und das Radio sollen einen schönen Platz erhalten. Vielleicht wird es das Hoffmann-Cockpit, vielleicht wird es auch ein Eigenbau... Und runde verchromte Hella-Nebelscheinwerfer mit gelben Gläsern warten auch noch auf ihren Anbau und Einsatz.

Update September 2010: ALFred trägt nun H-Kennzeichen und darf somit in alle Feinstaubzonen fahren.
Und er hat einen neuen Boppes spendiert bekommen, weil die braune Pest zwischen den drei Blechen gewütet hatte.